Auf der grünen Insel der Kobolde

Tani sitzt im Cockpit und hält das stark vibrierende Steuer fest in seinen Händen. Der Boden kommt erschreckend schnell näher. Er ist müde und seine Konzentration ist fast gänzlich am Ende.  Mit dem Handrücken wischt er sich Schweiß von der Stirn. Er dreht sich zum Passagierraum um und schreit "HALTET EUCH FEST, DAS WIRD EINE HOLPRIGE LANDUNG". Die anderen Menschen starren ihn erschrocken an. Die Instrumente spielen verrückt und Tani sieht Rauch aufsteigen.  Zu Sarah gewandt ruft er "ICH KÖNNTE HIER HILFE GEBRAUCHEN". Sie sieht ihn resigniert an und meint leise"Tani... es ist vorbei".

-DREI WOCHEN ZUVOR-

 

Wir fuhren mit der Fähre von Cairnryan nach Larne. Die nächtliche Überfahrt von Schottland nach Irland dauerte 2 Stunden und so kamen wir gegen halb drei im Norden der Insel an. Nach 5 Minuten hatten wir eine Stelle zum Ausschlafen gefunden. Das Land der Kobolde hatte es nicht einfach, da wir nach drei Wochen Schottland ziemlich landschafts-verwöhnt und unsere Erwartungen sehr hoch waren. Unsere geplante Route sollte uns einmal um die gesamte Insel führen; angefangen in Nordirland, der Westküste folgend, langsam nach Süden fahrend, bis wir schließlich die Ostseite des Landes erkunden konnten. 

Wir nahmen die Causeway Coastal Route und entlang dieser berühmten Küstenstraße liegen viele Natursehenswürdigkeiten, wie z.B. der Giants Causeway. Diese Plattform, bestehend aus sechseckigen Felssäulen, die sich perfekt ineinander fügen, ragt aus dem Meer hinaus und Sagen berichten, dass dies einmal die Brücke eines Riesen nach Schottland gewesen sei und wir bilden uns ein, zwischen all den Menschenmassen, sogar den Fußabdruck eines Giganten gesehen zu haben... Da wir schon am Vortag sahen, wie viele Menschen sich schon nur um die Parkplätze schlugen, beschlossen wir, nicht auf den Besucherparkplatz zu fahren, sondern eine Wanderung bis dort hin zu unternehmen. Und so führte uns ein kleiner Wanderpfad 16km entlang auf den Küstenrändern direkt über dem Atlantik und wieder zurück. Jetzt im Nachhinein können wir sagen, dass die Wanderung für uns eine der schönsten in Irland war. 

Sehr schnell wurde uns bewusst, dass unsere Erwartungen weit übertroffen wurden. Die Stellen die wir zum Übernachten fanden, waren einfach gesagt traumhaft! Unser zu Hause für eine Nacht lag zwischen Klippen, an Wasserfällen und Castles, mitten in der Natur oder auf Plateau's mit atemberaubenden Ausblicken. Wir standen auf Bergen und direkt am Meer, sahen Sonnenunter- und dann wieder Aufgänge. 

Eine ganz besondere Stelle war ein breiter, befahrbarer Sandstrand. Das Wetter war zwar immer noch sehr wechselhaft, aber insgesamt gesehen, besser als in Schottland. Die Sonne ließ sich öfter blicken und es war etwas wärmer. Da Tani es sich schon lange mal gewünscht hatte, fuhren wir mit unserem Björni auf den Strand. Ein super Erlebnis, mit unserem Bus über den Sand zu brausen. Mit dem Camper am Meer zu stehen war für uns gleichzusetzen mit einem Strandhaus. 

Wir fuhren abwechselnd ein paar hundert Meter, nutzten die Gelgenheit um Björn ein Fotoshooting zu schenken und gerade als wir beschlossen, direkt am Meer zu schlafen, blieb unser treuer Begleiter doch noch stecken... Es war eben doch keine so gute Idee, denn wir haben nur Vorderradantrieb und 68PS. Eine halbe Stunde benötigte Tani, um das Auto wieder frei zu buddeln und die Räder vorsichtig frei zu wippen. Aus dem Motorraum roch es stark. Sarah beschrieb den Geruch als fischigen, alten Gulli mit einer Mischung von verbranntem Gummi. Yammi... 

Wir sorgten uns um unser Auto, wie Eltern dessen Kind krank ist. So beschlossen wir, auf den asphaltierten Parkplatz zurück zu fahren und unserem Auto einen Tag Pause zu gönnen. Das hieß für uns, dass wir Zeit hatten, um an dem ersten"Inclusive Beach" Nordirlands einen Tag zu entspannen. "Inclusive" bedeutet in diesem Falle: "Beachguards",die aufpassten, dass keiner unterging oder bei zu starkem Wellengang ins Meer gehen wollte; ein kleines Café, in dem wir unseren Koffeinbedarf befriedigen konnten; öffentliche saubere Toiletten und heiße kostenlose Duschen... HEIßE DUSCHEN...

Ein absoluter Luxus. Wir sind daran gewöhnt, uns mit kalten Wasser zu waschen oder mal in einen See zu springen,  doch hier konnten wir uns unbegrenzt an HEIßEM  Wasser erfreuen. :p Ein weiterer Grund, warum wir dort einen Tag länger ruhten.

Als wir am nächsten Morgen starteten, war mit unserem Bus wieder alles in Ordnung. Es roch nicht mehr und es waren keine ungewöhnlichen Geräusche zu hören... einzig und allein das übliche und beruhigende tuckern drang an unsere Ohren. Beim nächsten Ölwechsel wollen wir dennoch mal ein Check-Up nutzen, um unseren Keilriemen überprüfen zu lassen.

Zum absoluten Standardprogramm sollte es gehören, einmal eine Tour durch eine Whiskeybrennerei mitzuerleben. Und so fuhren wir in eine kleine Stadt namens Bushmills, die für die älteste Distillerie Irlands bekannt ist. Wir besorgten uns zwei Tickets und ließen uns durch die Fabrik führen.

 

Auch wenn wir wenig von dem verstanden, was der leise, englisch nuschelnde Guide erzählte, war es für uns dennoch sehr interessant das Innere einer solchen Fabrik zu sehen. Hunderte verschiedene und sehr angenehme Gerüche untermalten das tolle Erlebnis. Die anschließenden kostenlosen Whiskeys waren "Pflichtprogramm" und so schlenderten wir gut gelaunt, zufrieden und vom hochprozentigen Alkohol innerlich erwärmt, zu unserem Björni. Ihm ging es ganz ähnlich wie uns, auch er hatte dank der letzten Tankladung den Bauch voller Sprit. ;) Auf einem großen, zentral gelegenen Parkplatz konnten wir für diese Nacht stehen bleiben und übernachten. Ein Glück, denn sonst hätte Sarah nicht mit verkosten können. ;)

Am nächsten Morgen fuhren wir zu den nahegelegenen "Dark Hedges". Eine traumhaft schöne Allee, an der mystisch wirkende Bäume ihre Äste über der Straße ineinander schlingen lassen, so wurden mehrere Baumkronen zu einer. Wir stellten uns auf einen starken Touristenandrang ein und wurden natürlich nicht enttäuscht. Eine dreiviertel Stunde warteten wir, bis wir Fotos machen konnten, auf denen niemand anderes zu sehen war bzw. man sie auf dem Bild hinter uns verstecken konnte. 

Danach besuchten wir die "Marble Arch Cave" und wir können ganz sicher sagen, dass dieser Besuch ein gelungenes Ende der kleinen Rundreise Nordirlands gewesen ist. Trotz Hinweisen im Internet nicht folgend, fuhren wir spontan hin und erhielten ohne Wartezeit und Buchung im Vorraus Tickets für eine einstündige Tour. Da es am Vortrag geregnet hatte und sich der Himmel immer mehr zu zog, war eine Bootstour durch die Tropfsteinhöhle leider nicht möglich. Schade, denn darauf hatte Sarah sich sehr gefreut. Doch Tani war auch so hin und weg von den verschiedenen Gesteinsformationen, die sich hier tief unter der Erde auf natürliche Weise gebildet hatten.

Die Grenze nach Irland war unspektakulärer, als wir es uns vorgestellt hatten. Der einzige Hinweis darüber, dass wir in ein anderes Land (denn ja, Nordirland und Irland sind zwei verschiedene Länder) gefahren waren, war ein Schild, dass uns sagte, dass die Geschwindigkeitsanzeigen nun in km/h angezeigt werden. Außerdem entfiel ein Umrechnen und Suchen der richtigen Münzen beim Bezahlen, da hier der Euro die Landeswährung ist.

Wir genossen die herrlichen Küstenstraßen und fuhren an breiten, weißen Stränden und dann wieder an hohen rauen Klippen vorbei. 

 

Viele Castles kreuzten unseren Weg, die einen noch gut erhalten und teilweise sogar bewohnt und andere, bei denen nur noch die Grundmauern standen. Besonders imposant fanden wir den Rock of Cashel in der gleichnamigen Stadt. Ein Berg auf dem ein über 900 Jahre altes Castle mit einer aus deutschem Sandstein gebauten Kapelle, der Cormac's Chapel, steht. Dank gut verständlicher englischsprachiger Touren erfuhren wir viel über die Geschichte des Landes, über berühmte geschichtshistorische Menschen und dessen Familienfehden zu den verfeindeten Clans. 

Viele der Namen wurden bis heute vererbt und gelten als typisch Irisch, so z.B. O´Brian, was so viel bedeutet wie Sohn des Brian. Wieder einmal fanden wir es erstaunlich, solch altes Gemäuer betreten zu dürfen. Der Gedanke, dass dies schon so viele Jahre besteht und was für Geschichten diese Mauern erzählen könnten, ist jedes Mal auf's Neue sehr beeindruckend. 

 

Viele unserer Freunde und Bekannten hatten selbst schon Urlaube in diesem wunderschönen Land und so bekamen wir  gute Ratschläge und Tipps. Danke an alle! Ein Punkt den wir uns selbst schon auf die Liste geschrieben hatten, wurde uns mehr als alles andere empfohlen: Die Cliffs of Moher.

 Die Steilküsten im Westen des Landes sind das Sinnbild der Irischen Klippen- und Küstenlandschaft. Steil aus dem Meer aufragend, bieten sie vielen Vogelarten ein Zuhause, so z.B. den Papageientauchern, die in der Landessprache als "Puffins" bekannt sind. Vor allem Sarah wollte unbedingt welche zu Gesicht bekommen. Gegen Mittag erreichten wir den direkt an den Klippen gelegenen Touristenparkplatz, der nur bis zur Hälfte gefüllt war. Wir hatten von Einigen empfohlen bekommen, ein paar hundert Meter weiter zu fahren, wo ein anderer, kostenfreier Platz liegen sollte, doch wir entschlossen uns die Gebühren in Kauf zu nehmen, da wir dort Toiletten und vor allem (ganz wichtig) die Möglichkeit hatten, unseren Müll zu entsorgen. Die Müllentsorgung in Irland war für uns nicht immer ganz einfach, da wir Rastplätze mit Mülltonnen benötigten. Diese sind allerdings eher selten und so passierte es öfter, dass wir lange suchen mussten bis wir unsere vollen Mülltüten losbekamen. Es ist eben nicht wie Daheim, wo man Mülltonnen direkt hinter dem Haus hat, die regelmäßig geleert werden. 

 

Von dem Parkplatz aus hatten wir das Touristenzentrum direkt vor der Nase und da gab es neben vielen Informationen über die Klippen ... Kaffee. Das Wetter spielte anfangs nicht mit; typisch britisch: kalt, nass und neblig und man sah nicht einmal die sich an der Küste brechenden Wellen. Doch da wir sowieso vor hatten über Nacht zu bleiben und der Wetterfrosch vorher gesagt hatte, dass am Abend die Sonne scheinen wird, ruhten wir uns ein paar Stunden in unserem fahrbaren Zuhause aus und hörten Hörbuch. 

Es ist furchtbar schön sich bei schlechtem , regnerischem Wetter in unseren Bus zu kuscheln und einfach da zu liegen, vielleicht nebenbei etwas knabbern, und sich der fantastischen Welt eines guten Hörbuches hinzugeben, während man aus dem Fenster schaut und die Umgebung betrachtet. 

 

Es wurde später, die Touristenströme ließen nach und die Sonne brach tatsächlich durch die dicke Wolkenfront. Der Himmel klarte allmählich auf und wir genossen einen wundervollen Sonnenuntergang zwischen dem imponierenden Anblick der hohen Klippen. Riesige Wellen brachen sich laut donnernd und mit aller Kraft an dem dunklen Küstengestein. Wir nutzten die Gelegenheit und schossen in etwa 1.948.263 Fotos. Die Cliffs im Licht einer untergehenden Sonne und fast keine Menschen vor Ort... Irland war wirklich das spektakulärste, dass wir bisher auf unserer Reise erleben durften. Leider bekamen wir keine Puffins vor die Linse... Tja, dann muss es wohl doch noch eine Reise nach Island geben... Sarah freut sich schon. :p

 

Unser weiterer Weg führte uns zum "Ring of Kerry", eine Straße die auf etwa 179 Kilometern einen Ring auf der Halbinsel Kerry bildet und Küstenzüge, atemberaubende Landschaft und einen Nationalpark durchquert. Früher gab es wohl das ungeschriebene Gesetz, dass man diese Strecke nur entgegen des Uhrzeigersinnes fährt. Warum, bekamen wir allerdings erst mit, als wir schon eine Weile (unwissend) im Uhrzeigersinn gefahren sind...  

Beginnend in der Stadt Killarney fuhren wir auf engen, kurvenreichen und teilweise sehr abenteuerlichen Straßen durch den gleichnamigen Nationalpark. Manchmal wurde es so eng,  dass wir unseren Björni ins Gebüsch lenken mussten, vor allem wenn uns Reisebusse entgegen kamen, die das ungeschriebene Gesetz offensichtlich kannten. An einigen Stellen hielten wir, bewunderten die Spiegelung der Berge im See , spazierten an einem Castle vorbei und liefen zum "Torc waterfal". Hier, wie auch schon an anderen Sehenswürdigeiten, war die Umgebung spektakulärer und schöner als das ausgeschriebene Naturereignis an sich. Zwar war der Wasserfall wirklich herrlich anzusehen, doch natürlich war er auch ein Ballungszentrum von Touristen. Doch wie so oft suchten wir uns unseren eigenen Weg und kamen an verwachsenen Bachläufen vorbei, über denen von Moos überzogene Bäume lagen und uns war als wären wir auf Koboldpfaden unterwegs und würden gleich über einen Topf voll Gold stolpern. Dies geschah nicht, leider stolperten wir nur über Wurzeln.

 

 Da viele Touristen sehr wenig Zeit im Urlaub haben, stürzen sie über die Hauptwege, machen schnell ihre 45 Aufnahmen und ohne sich umzuschauen, die Ruhe zu genießen oder zu begreifen, was die Natur da geschaffen hat, hetzen sie zurück zum Auto, um schnell zum nächsten ausgeschriebenen Ort zu gelangen. Wir begreifen dann immer wieder, wie viel Glück wir haben, so viel Zeit zu haben. Wir nutzen oft unsere dazu gewonnene Erfahrung und begehen kleinere Pfade, dort können wir die Natur näher an uns heran lassen und ein schöner Nebeneffekt ist natürlich auch, dass eine Naturaufnahme auch diese bleibt und nicht von Menschenmassen übersät ist.

Der Ring of Kerry gefiel uns wirklich sehr gut und wir teilten die Strecke auf zwei Tage auf. Tani freute sich riesig auf einen Aussichtspunkt namens "Lady's View", doch zu seinem Bedauern waren weit und breit keine Frauen zu sehen. (Oooohh ...)

 

Mit unseren Stellplätzen hatten wir Dank unserer tollen App weiterhin sehr viel Glück. Eine Nacht standen wir am Ende einer verlassenen Straße zwischen Felsen und dem Meer und die zweite Nacht verbrachten wir in einer kleinen Bucht zwischen Kühen und Ponys, auf direkter Einladung des Bauern, dem das Land gehörte. Die Menschen begegneten uns mit einer sehr angenehmen, offenen Freundlichkeit. 

Unser weiterer Weg führte uns vorbei an kleineren Städtchen und vielen Castles entlang der Südküste bis in den Südosten des Landes. Von da aus planten wir die nächsten Tage, denn unsere Fähre von Dublin nach Liverpool war schon gebucht und uns blieb nicht mehr viel Zeit in Irland. Da wir schon in Schottland den großen Wunsch hatten, mal wieder einen Wellnesstag einzulegen und eine Therme zu besuchen, machten wir uns auf den Weg zurück - zurück bis oberhalb vom Ring of Kerry. Dort war die einzige Therme in Irland, die wir fanden und so fuhren wir noch einmal 4 Stunden, um den Aquadom ganz für uns allein zu haben.

 Wir nutzten Bade- wie Wellnessbereich, verschiedene Saunen und Dampfbäder und genossen die Ent-SPA-nnung ;). Am folgenden Tag machten wir uns dann wieder auf den Rückweg in den Osten des Landes. 

Dort angekommen, besuchten wir den "Lough Tay", einen Drehort der Fehrnseserie "Vikings".  Der See ist auch als "Guinness- See" bekannt, da er mit seinem fast schwarzen Wasser und dem hellen Strand einem Pint des dunklen Bieres gleicht. Tani war begeistert und er erkannte das Gewässer seiner TV-Helden doch sofort wieder. Am Fuße des See's meinte Tani sogar einen kleinen Wikinger gesehen zu haben.

 

Unsere Zeit auf dieser wunderschönen Insel neigte sich dem Ende und wir hatten uns noch zwei Tage in der Hauptstadt vorgenommen. Da überall davon abgeraten wird, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, suchten wir einen Parkplatz außerhalb und Dank unserer Stellplatz- App (wieder einmal), fanden wir einen Pier in Dublin, dieser war kameraüberwacht und wir konnten kostenlos und unproblematisch zwei Nächte stehen. Von dort kamen wir schnell und günstig mit einem Zug ins Zentrum.

 Wir waren begeistert. Die Innenstadt Dublins ist zwar voller Menschenmassen, aber wunderschön. Vor allem Tempelbar, der wohl bekanteste Stadtteil, gefiel uns. Nicht nur, dass man an jeder Ecke traditionell irische Livemusik zu hören bekam, sondern auch, dass sich hier ein Pub an den anderen reiht, was vor allem Tani's Augen glänzen ließ. Natürlich nutzten wir unseren ersten Abend dafür, uns ganz wie Iren zu fühlen. Wir gingen in die nach dem Stadtteil benannten "Temple Bar", in der auch ein gleichnamiger Whiskey hergestellt wird, tranken ein paar Pint Guinness und lauschten einer flotten Irish Folk Band namens "Lad Lane". Etwas beschwippst fanden wir doch den Weg zu unserem Björni zurück und freuten uns schon auf den nächsten Tag. 

Früh begannen wir den Morgen mit einem guten Frühstück und einem großen Kaffee. Wir bummelten lange durch die hübschen Gassen, Straßen und Parks der Stadt, kauften ein paar Sachen ein, liefen zum Dubliner Castle und zur St. Patricks Cathedral. Und dann war es endlich so weit! Endlich kam der Moment, auf den sich Tani sehr gefreut hatte. 17 Uhr betraten wir das riesig große Guinness Storehouse. Das alte Brauerreigebäude, gegründet von Arthur Guinness im Jahre 1759, wurde zu einem sehr geschmackvollen und durchdachten Tourerlebnis auf 7 Etagen umgebaut. 

 

Wir lernten viel über die Gründung, Geschichte und Herstellung des herrlich schmeckenden Bieres. Natürlich beinhaltete das Ticket eine Verkostung und ein Freibier in der Gravity Bar, von der man einen 360° Panorama Blick über die ganze Stadt hatte. Sarah beschrieb das Flair des Ganzen mit "Es ist wie in Charlie und die Schokoladenfabrik, nur für Erwachsene" und genau das war es auch. Insgesamt blieben wir 3 Stunden und wir legen jedem, der die Hauptstadt besucht, die Tour wärmstens ans Herz. Es war ein würdiger Abschluss unserer Irlandreise. Wir werden definitiv wiederkommen, um dem Land alle restlichen Geheimnisse und versteckten Orte zu entlocken. 

Und jetzt befinden wir uns auf der Fähre nach Liverpool, eine 8-stündige Überfahrt von 9 bis 17 Uhr. Wir haben eine Kabine dazu gebucht, in der wir die Möglichkeit haben zu schlafen, Blog zu schreiben und ... HEIß ZU DUSCHEN.

 

Wir mussten früh um sechs aufstehen, um das Schiff pünktlich im Dubliner Hafen zu erreichen. Dementsprechend unausgeschlafen sind wir jetzt. Im Preis inbegriffen sind zwei Mahlzeiten und so gönnten wir uns ein deftiges britisches Frühstück mit Speck, Ei, Toast, Würstchen, weißen Bohnen und dazu eine große Portion "WERD WACH" in Form von Kaffee. 

Danach hat sich Tani sein Kleingeld geschnappt und sich  im Spielautomatenbereich an einen Flugsimulator gesetzt. Die Level werden schwerer und nun kommt der Boden erschreckend schnell näher. Tief im Spiel versunken und im Actionfilm-Piloten-Modus dreht er sich in den Passagierraum der Fähre um und brüllt aus vollstem Hals: "HALTET EUCH FEST DAS WIRD EINE HOLBRIGE LANDUNG".

Die Menschen starren ihn erschrocken an. Eine kleine pummelige Frau dreht sich zu ihrem Mann und murmelt "What does he said?" 

Die Passagiere, die im nahegelegenen Raucherraum dem Nikotingenuss fröhnen, halten mitten im Zug inne und der Rauch ihrer Zigaretten steigt langsam auf. Tani dreht sich zu Sarah und ruft "ICH KÖNNTE HIER HILFE GEBRAUCHEN". Sie sieht ihn deprimiert an, schaut in Ihr Portemonaise und sagt leise "Tani ...es ist vorbei, ...unser Kleingeld ist alle".

 

Ein bisschen bedauern wir es schon, das Land der Kobolde und Kleeblätter zu verlassen. Doch wir freuen uns jetzt noch ein paar Tage Wales und England zu erkunden und dann zurück nach Frankreich zu fahren. In Zehn Tagen ist unser Leben im Linksverkehr vorbei und ein neuerliches Abenteuer wartet auf uns. 

 

Liebe Grüße vom Team Tuckerbus, Tani, Sarah und Björn der Bus

 

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